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NIEDERLANDE - Tulpentour im Frühling

  • Autorenbild: Ela
    Ela
  • 5. Mai 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Sept. 2024

Kleine Tulpeneskalation mit Hindernissen - Ende April 2024


Ist hier irgendeine Frau dabei, die nicht verrückt nach Tulpen ist?

Eben. Ich kenne auch keine.

Eine Frühlings Tour mit dem Rad zu den riesigen Tulpenfeldern bei unseren holländischen Nachbarn stand schon lange auf meiner To-Do-Liste.


Ich, die Königin der Pläneschmiederei ;-) hatte mir das für dieses Jahr fest vorgenommen und alles ganz wunderbar durchgeplant. Anreise mit Auto & Fahrradträger, Tulpentour gebucht, Hotels reserviert, Zeit eingeplant.

Es hätte so schön sein können...


Da die Tulpen naturbedingt nur eine kurze Lebensdauer bzw. Blütezeit haben, ist der Zeitrahmen ja schon etwas vorgegeben. Um den zu erfahren, kann man sich ganz grob an den Öffnungszeiten des Keukenhof orientieren. Der "schönste Frühlingspark der Welt" ist längst nicht mehr nur das Ziel von Rentner Ausflügen, sondern im Zeitalter von TikTok, Instagram usw. inziwschen auch begehrter und absolut hipper Fotospot fürdie online Generation.


Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall, denn der 32 Hektar große Park ist quasi das Mekka aller Tulpen- und Blumen Fans. Die ganze Gegend rund um Lisse und Hillegom ist voller Tulpenfelder, und es gibt dort einige große Tulpenzüchter, die man besuchen kann.


Wusstet Ihr, daß es heute über 4.000 verschiedene Tulpen Sorten gibt?

Daß die Tulpen zum allergrößten Teil nicht als Schnittblumen gezüchtet werden, sondern hauptsächlich wegen ihren Zwiebeln? Man mag es sich ja kaum vorstellen, aber die ganze Blütenpracht wird eiskalt abgeschnitten, sobald sich in der Blüte Samen bilden.

Dann fräsen die Züchter mit einer Maschine über die Felder. Ein paar Wochen später werden dann die Zwiebeln ausgegraben und sind die heiße Ware, um die es eigentlich geht. Vor einigen hundert Jahren waren Tulpenzwiebeln mal wertvoller als Gold.

Heute kann sich zum Glück jeder wunderschöne Tulpen leisten. Mehr dazu weiter unten

im Text.

Da ich den sehr vollen Keukenhof Park bereits 2017 besucht habe, musste ich diesmal nicht reingehen. Ich habe mir stattdessen eine geführte Radtour zu den Tulpenfeldern gebucht.

Die findet ihr online bei verschiedenen Anbietern, ich war bei Tulip Bicycle Tours.


Geführt von Einheimischen (englischsprachigen) Guides radelt man zu den Highlights und Tulpenfeldern rund um Lisse. Die Tour dauert 2,5 Stunden. Fahrrad & Helm bekommt man gestellt.


Da meine Anreise vom Odenwald bis Lisse gut 550 km weit ist, wollte ich schon am Vortag einen Teil der Strecke fahren. Dann einen Tag in Lisse, weiter nach Alkmar, und dann noch eine Nacht nach Amersfoort. Für den Sommer habe ich in diesem Jahr ein Cabrio mit AHK, und ich sah mich schon voller Vorfreude ganz cool mit offenem Dach und meiner VICTORIA huckepack durch die Landschaft düsen.



Soweit der schöne Plan. Dann kam völlig überraschend Ende April für eine Woche der Winter zurück. Eisige Temperaturen, Schneefall im Odenwald, und sehr viel Regen. Am Tag meiner Abfahrt zeigte das Thermometer frische 6 Grad, mit kaltem Wind und Regen.

Die Aussichten für die nächsten Tage in den Niederlanden sahen nicht viel besser aus.


Aber man ist ja Optimist. Also gings zuversichtlich Richtung Grenze. Die erste Nacht hatte ich im Hotel Gorinchem in Gorinchem gebucht. Das moderne, freundliche Hotel liegt nah an der Autobahn, aber ist ruhig, hat große Zimmer und einen kostenlosen Parkplatz.

Dort kann man schon die erste kleine Radtour in der Umgebung machen.



Routenvorschläge in der Region rund um Gorinchem findet ihr online.

Hier ist ein Vorschlag als Beispiel:


Am nächsten Morgen war es etwas milder, und vor allem trocken. Die Sonne blinzelte schon durch die Wolken, das sah ermutigend aus.

Nach einem kurzen Werkstatt Stop bei Dijrks Fietsenplaats in Gorinchem ging es weiter,

und das Wetter wurde immer schöner.


In der Nähe von Utrecht befindet sich die größte und schönste Wasserburg der Niederlande. Kasteel de Haar steht in einem wunderschönen großen Parkgelände,

mit riesigen alten Bäumen, Seen, Tieren und einer Kapelle. Das wollte ich mir auf dem Weg nach Lisse unbedingt noch ansehen.



Ich habe das Auto auf einem Parkplatz in einigen Kilometern Entfernung geparkt,

mit Komoot eine Route gesucht und bin dann gemütlich zur Burg geradelt.



Gleich am Eingang zum PKW Parkplatz am Kasteel gibt es auch einen Fahrradparkplatz.

Ab da muss man laufen. Wer nicht unbedingt in die Burg rein möchte, bekommt für günstige € 7.- ein Ticket für das große Außengelände.



Do it! Es lohnt sich wirklich, die Burg und den Park zu umrunden. Was soll ich Euch schreiben, schaut Euch die Bilder an. Ich war jedenfalls total begeistert.



Danach kam ich an der "Gasterij Wielrevelt"vorbei, einem kleinen Hof Cafe wo es einen sehr leckeren Cappuccinogab. Bei schönem Wetter kann man auch im grünen Garten draußen sitzen und am Fahrradständer sind sogar Steckdosen zum E-Bike laden.

In den Niederlanden habt ihr übrigens wirklich kein Problem mit dem laden, weder mit dem Bike noch mit dem Auto. Die Nachbarn sind uns bezüglich der Infrastruktur offensichtlich um Jahre voraus.



Zurück zum Auto, die VICTORIA wieder aufgeladen, und dann ging es weiter nach Lisse. Wenn man Zeit hat, kann man die Strecke ohne Autobahn über Land fahren. Es war herrlich, und überall Wasser. Man hat den Eindruck, die Menschen leben quasi im Wasser. Es gibt gefühlt tausende Kanäle, neben den Straßen, um die Häuser und Felder herum, tausende Brücken und Seen, kleine Meere usw.

Ich liebe es!


In Lisse um den Keukenhof herum war natürlich Stau. Alle wollen auf den großen Parkplatz zum Park, und die Ordner auf der Straße haben dort einiges zu tun.


Ich bin einfach am Stau und Park vorbei noch einen Kilometer weiter Richtung Sassenheim gefahren. Rechts geht dann eine Zufahrt ab zu einem großen Sportgelände und einer Sporthalle. Dort gibt es einen riesigen kostenlosen Parkplatz. Von dort radelt man in fünf Minuten zurück zum Keukenhof.



Am Treffpunkt der Cycling Tour trafen dann nach und nach Menschen aus vielen Nationen ein. Die Guides haben die Räder verteilt, dann ging es los. Zuerst nach Lisse hinein, wo einiges über die Stadt und die Geschichte der Tulpen erklärt wurde, und dann aus dem Ort hinaus zu den Tulpenfeldern.

Ich hätte bereits im April kommen müssen, die Masse an blühenden Feldern war schon sichtlich weniger.



Trotzdem gab es noch genug zu sehen, und der Duft, wenn man an großen Feldern mit blühenden Hyazinthen vorbeikommt, ist einfach herrlich.


Den ersten längeren Stop haben wir dann an der Tulperij gemacht. Unser Guide hatte einen Schlüssel für das Tor zu den Feldern, so daß unsere Gruppe zu den Feldern laufen konnte.

Die Tulperij bietet neben dem Verkauf von Tulpenzwiebeln und Gastronomie viele Aktivitäten und Touren an.



Auch im August gibt es dort viel zu sehen. Der Sommer ist Dahlienzeit, und die Tulperij zeigt fast 600 Dahlien Sorten, die ihr dort kaufen oder online bestellen könnt.


Von der Tulperij ging die Tour dann weiter, der nächste Stop war am Schaugarten des Tulipstore. Was für ein schöner Ort. Ihr könnt zwischen den unendlich vielen Tulpensorten herumlaufen, und die verschiedenen Fotospots nutzen.

Man kann die Tulpenzwiebeln vor Ort oder online kaufen.



Ich war völlig im Glück.


Diese Radrunde könnt ihr aber auch ohne Guide machen. Da bietet sich auch ein Abstecher ans Meer an.

Eine ähnliche Route wie die geführte ist diese hier: Tulpenfelder Lisse


Bei Hillegom lohnt ein Besuch der Tulipbarn.

Routen findet Ihr zum Beispiel auch auf der Seite Bollenstreek. Es gibt Touren, die nicht nur zu den Blumenfeldern, sondern auch durch die nahen Dünen und zum Strand führen.

Da finet sicher jeder etwas passendes.

Touren findet ihr auch hier auf dieser Seite.


Weitere Orte für schöne Radtouren zum Thema Tulpen sind das Flevoland, die Gegend um Zandvoort (hier eine Beispielroute Komoot) und Aalsmere, Aartswoud, sowie von Alkmar bis Texel.

Wenn man die Ortsnamen googelt, findet man immer die Online Präsenz der Region und meist auch Vorschläge für Radrouten.


Die Tulpentour steht auf jeden Fall auf meiner Liste für den kommenden April. Ein Highlight wird dabei die Fahrt mit einem alten Dampfzug durch die Tulpenfelder. Schaut mal hier


Für mich ging es dann noch in die Nähe von Alkmar, wo ich übernachtet habe. Leider war das Wetter am nächsten Morgen absolut grauenvoll, Sintflut und Gewitter. Bis zum Nachmittag keine Aussicht auf Besserung. Also habe ich mich auf den Rückweg gemacht.


Fazit:

Im nächsten Jahr fahre ich im April, wenn die Tulpenfelder in voller Blüte stehen.

Dann braucht man mehr Zeit. Ich habe mir bereits neue Routen geplant, und freue m ich jetzt schon sehr darauf.


Ihr könnt natürluch auch ohne eigenes Rad fahren. In Holland gibt es gefühlt überall Leihräder. Das sollte also kein Problem sein.












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