Radfahren mit Knie TEP
- Ela
- 24. März 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Sept. 2024
Die Knie... unsere wichtigsten Gelenke sind für viele ein leidiges Thema.
Ich habe mir leider vor einigen Jahren ein Knie mit joggen kaputt gelaufen. Zuviel Gewicht, großer Ehrgeiz, trotz Schmerzen tapfer weitergetrabt, das war dem Knie schließlich zuviel.
Als ich mit gerade mal 50+ zwar immer noch problemlos radeln, aber am Ende keinen Schritt mehr laufen konnte, kam ich leider um einen kompletten Knie Ersatz nicht mehr herum.
2024 war dann auch beim zweiten Knie ein Ersatzteil nötig. Arthrose und ein dummer Treppensturz mit dem Rad, zwei Jahre mit Schmerzen rumgelaufen, dann ging es nicht mehr. Zum Glück genügte eine Schlittenprothese statt einem komplett neuen Gelenk. (Schaubild weiter unten).
Nachdem ich beide OPs hinter mir habe, ist eines vollkommen klar: Die Wahl der richtigen Klinik ist extrem wichtig. Eine Klinik, die auf orthopädische Operationen spezialisiert ist und
die Erfahrung der Operateure sind wirklich entscheidend für eine erfolgreiche OP.
Bei mir war es so, daß am Ende zwar beide Knie gut operiert waren und tadellos funktionieren, aber das ganze Drumherum war komplett unterschiedlich.
Schlechte Versorgung, Höllenschmerzen und kein schönes Ambiente in der einen Klinik.
Never again.
Die Klinik fürs zweite Knie war eine der besten, die es in Deutschland gibt, Kompetenzzentrum für Orthopädie, top organisiert, modern und perfekt ausgestattet, mit einem unfassbar netten Mitarbeiter Team, das mich (gesetzlich versichert) herzlich und aufmerksam versorgt hat.
Also informiert Euch am besten vor jeder OP gründlich und in Ruhe, in welcher Klinik ihr für den Eingriff am besten aufgehoben seid. Ihr dürft wählen, wo Ihr hingeht, auch als Kassenpatient.
Es macht überhaupt nichts, wenn die beste Klinik ein paar Stunden von Eurem Wohnort entfernt ist.
Nach der OP ist man nur so kurz dort, die paar Tage hält man es auch mal ohne Besuch aus, bis man wieder abgeholt wird. Ich bin alleine hingefahren, und habe mich dann abholen lassen. Ein zweiter Fahrer hat mein Auto wieder mitgenommen.
Ich habe zwei völlig unterschiedliche Erfahrungen gemacht, und höre auch von anderen Patienten zum Teil die reinsten Horror Stories. Schaut Euch Bewertungen an, fragt im Bekanntenkreis, und fahrt auch mal persönlich hin, um Euch ein Bild zu machen.
Auch die Wahl der Reha Einrichtung trägt entscheidend dazu bei, wie schnell man wieder mobil ist. Auch bei der Reha habe ich beides erlebt, ambulant und stationär.
Beide waren im Programm sehr unterschiedlich.
Schaut Euch die Reha Einrichtung vorher an, Ihr müsst schließlich drei Wochen dort bleiben.
Es gibt so große Unterschiede, was Lage, Ambiente, Ausstattung usw. angeht.

Juni 2018
1. Knie OP (Gelenk-Totalersatz)
Nach der OP war ich 5 Tage in der Klinik, und dann für drei Wochen zur stationären Reha.
Ich hatte Glück, Ehrgeiz und heile wohl auch schnell. Nach kapp 14 Tagen konnte ich mit dem operierten rechten Knie schon wieder Auto fahren. (Automatik)
Die letzte Reha Woche habe ich voller Ungeduld abgearbeitet, vor allem auf dem Ergometer, weil ich zuhause so schnell wie möglich wieder aufs Fahrrad wollte.
Zuhause hätte ich weiter zur Physiotherapie gehen sollen, aber Ihr kennt das - wenn man sich nicht schon Wochen vorher kümmert, bekommt man keine zeitnahen Termine.
Also habe ich mein altes City Rad in den nächsten Park geschoben und dort langsam wieder das radeln geübt.
Anfangs mit Schmerz, aber es ging schnell besser, so daß ich jeden Tag ein bißchen länger fahren konnte.
Daß man einen Monat nach der OP schon wieder auf dem Rad ist, ist sicher nicht die Regel.
Ich bin froh, daß es bei mir so gut funktioniert hat.
Das operierte Bein muss wieder Muskeln aufbauen, und das Knie muss schonend bewegt werden. Dafür ist Radfahren ziemlich perfekt.
Wer mit Arthrose zu kämpfen hat, tut sich und den Knien generell mit Radfahren wirklich etwas gutes.
Man soll und kann auch mit einer TEP wieder alles machen, was stoß- und schmerzfrei möglich ist, z.b. walken, schwimmen oder eben Radfahren.
Nur extreme Bewegungen und Stoßbelastung sollte man unbedingt vermeiden.
Das größte Risiko für die TEP ist ein Sturz. Davor habe ich wirklich Angst, bzw. Respekt,
und verhalte mich entsprechend vorsichtig.
Das heißt für mich, ich fahre mit Umsicht und sehr vorausschauend, düse nicht mit Vollgas bergab und fahre bergauf knieschonend möglichst im Turbo Modus.
Es gab durchaus schon die ein oder andere brenzlige Situation, wo ich mit dem Bike
eine Notbremsung machen musste, und mit viel Rumms vom Rad gesprungen bin,
aber ich versuche es wirklich zu vermeiden.
Bisher bin ich nur einmal gestütrzt. Nicht beim fahren - ich Künstlerin schaffe sowas beim schieben. Es ging auf flachen Treppenstufen eine Bahnunterführung runter, dabei ist mir
das schwere Rad seitlich aus einer Führungsschiene weggerutscht. Ich konnte das Gewicht nicht mehr halten, und bin mitsamt dem Rad abwärts auf die nächsten Stufen gefallen. Das Rad auf mein Knie, mein Knie auf die Kanten der Stufen, vielen Dank.
Zum Glück war es das nicht operierte, "gute"Knie, und die TEP hat es unbeschadet überstanden.
(Ich bin dann noch 40 km geradelt, hatte aber wochenlang Schmerzen).
Fazit ist aber, auch mit Knie TEP kann man wieder lange Touren machen. Ich fahre auf meinen Touren problemlos bis zu 80 km am Tag. Und dann hält mich nicht das Knie auf,
sondern einfach, daß ich nicht mehr bequem sitzen kann.
Kleine Empfehlung: Meinen Knien hilft auch eine tägliche Portion Collagen.
Ich verwende dafür das Collagen Pulver GLOW 25.

Das geschmacksneutrale Pulver lässt sich einfach in Getränke und Speisen einrühren.
Ich rühre es einfach morgens in meinen Latte Macchiato.
Kollagen ist ja nicht nur für die Knochen und Gelenke gut, sondern auch für das Bindegewebe, Haut, Haare, Nägel usw. Vor allem wir Frauen wissen das zu schätzen :-)
Ebenfalls gut für Knochen und Gelenke sind diese Kapseln .
Auch damit wird die Kollagenbildung unterstützt.
März 2024 -
2. Knie OP (Schlittenprothese)
Das "gute" Knie hatte den Treppensturz 2022 dann doch nicht so ganz ohne Folgen überstanden. Irgendwann fing es an, wieder zu schmerzen. Das laufen ging immer schlechter, dazu gab es dann noch andere Problemchen, so daß der Leidensdruck schließlich doch zu groß war.
Zum Glück war nur das halbe Knie kaputt, so daß bei diesem Knie "nur" eine Schlittenprothese notwendig war.
Damit war ich zur OP in der ARCUS Sportklinik in Pforzheim.
Diese Klinik wurde mir empfohlen, sie gehört zu den besten in Deutschland. Ich habe die Wahl dieser Klinik wirklich keine Sekunde bereut. Kein Vergleich zur Klinik, in der ich 2018 war. ARCUS war komplett anders und für mich fast perfekt.
Mein OP Termin war Anfang März 2024. Ich musste 4 Tage in der Klinik bleiben. Dann war ich zwei Tage zuhause, bevor es weiterging zur Reha.
Da diesmal das linke Knie operiert war, konnte ich eine ambulante Reha wählen, und auch täglich selbst dort hin fahren. (Mit Automatik, sonst geht das natürlich nicht)
Ich war schon eine Woche nach der OP wieder ohne Gehhilfen unterwegs.
Am Tag 13 nach der OP hatte ich in der Knieschiene schon 120 Grad Beugung, so daß ich dann auf ein normales Ergometer konnte. Also normale Kurbellänge, wie beim eigenen Fahrrad.
Ab dann war ich täglich 20 Minuten auf dem Ergometer.
Dabei geht es nicht um Tempo, sondern nur um die Bewegung des Beins.
Die komplette Umdrehung der Pedale war anfangs noch etwas schmerzhaft, wurde aber täglich besser. So habe ich brav mit 60 W meine 20 Minuten abgestrampelt. (Und dabei
doch nur 6 km Strecke geschafft)
Anschließend ging es an die großen Kraftgeräte. Leg Press, Extension, Flex, Abduktion, Adduktion und wie sie alle heißen... mit ständig steigenden Gewichten.
Anschließend war ich zur ambulanten Reha. Das umfangreiche Programm hat mir schnell tägliche Fortschritte gebracht.
23 Tage nach OP war ich wieder mit dem Rad draußen. Abends war das Knie fast immer noch nöckelig, Nervenschmerzen und sowas, aber auch das geht vorbei.
Vier Wochen nach der OP bin ich wieder die erste 40 km Tour geradelt. Es ging überraschend gut, ohne Probleme. Ab dann war wieder alles ok.
Ich habe mich dann noch zum kostenlosen Nachsorge Programm T-Rena angemeldet,
das habe ich leider nicht lange durchgehalten, weil ich lieber draßen geradelt bin.

Das Schaubild habe ich im Netz gefunden, leider ohne Urheber.
Auf dem Schaubild könnt ihr sehen, was inzwischen "eingebaut" wurde. Links ist die Schlittenprothese, rechts die komplette Prothese. Im Nachhinein denke ich, ich hätte mich nicht so lange quälen und viel früher zu den OPs gehen sollen. Die Verbesserung und der Rückgewinn an Lebensqualität ist enorm.
Radfahren geht vollkommen problemlos.
Wenn Ihr Fragen zu diesem Thema habt, schreibt mir gerne eine Nachricht.
Guten Morgen liebe Ela,schon 2 Mal habe ich deinen Bericht gelesen, weil er mir Mut macht.
Ich bin Birgit, 53 Jahre alt. Fast 30 Jahre quält mich mein re Knie. Inzwischen liegen 4 Ops hinter mir und viele Behandlungen, die viel Geld gekostet, aber wenig gebracht haben. Vor 4 Jahren wurde es deutlich schlimmer, so dass längere Spaziergänge oder das Fahren eines normalen Rades nicht möglich sind.
Immer hieß es, ich bin zu jung. Wir können noch eine Embolisation der Gefäße oder Nervdurchtrennung machen. Davor habe ich Angst, da ich auch andere Erkrankungen habe.
Am 17.6 bekomme ich in der Endoklinik Hamburg einen Oberflächenersatz. 3 Tage später geht es in die Reha. Sehr sportliches Zeitfenster. Wie hast du dich motiviert?…