Lila Traumland - Touren zur HEIDEBLÜTE
- Ela

- 24. Aug. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Sept. 2024
2 Rundtouren im Naturpark Südheide - August 2024
Die Blütezeit im Naturpark Südheide ist sicherlich eines der schönsten Naturschauspiele, das man in Deutschland erleben kann. Jedes Jahr blühen die Heideflächen für einige Wochen in den herrlichsten Lila Tönen, durchtupft von grünen Wacholderbüschen und gelben Sträuchern. Es ist wirklich ein Traum, den man gesehen haben muss.
Letztes Jahr kam ich leider zu spät, deshalb hatte ich mir den Termin der Heideblüte 2024 schon sehr früh im Kalender geblockt. Nochmal wollte ich dieses wunderschöne Naturschauspiel nicht verpassen.
Die Heideblüte beginnt in der Regel um den 8. August herum und dauert bis
ungefähr 9. September. Da dies natürlich immer wetterabhängig ist, wird der Blütestand der einzelnen Heideflächen auf der Webseite der
Lüneburger Heide angezeigt. Dort wird das "Heideblüten-Barometer" täglich aktualisiert. Ein toller Service für alle, die auf jeden Fall zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein wollen.
Ich habe also die VICTORIA Mitte August aufs Auto geladen und bin mit einem Zwischenstop in Göttingen nach Undeloh gefahren.
Das kleine Dorf Undeloh wirkt wie das Epizentrum des Heideglücks. Dort ist man zum Start einer ersten Tour genau am richtigen Ort. Es gibt Gastronomie und Verkaufsstände für alles, was die Heide an kulinarischen und anderen Mitbringseln hergibt. Dort starten auch die Pferdekutschen, die Besucher auf Touren zum Wilseder Berg mitnehmen.
Ein guter Parkplatz zum Start der Radtour ist ganz am Ende der Wilseder Strasse. Der Platz kostet eine kleine Gebühr, die aber zur Pflege der Heide genutzt wird und nicht weh tut.
Von dort geht es rechts raus direkt auf den Weg zum Wilseder Berg.
Ich habe eine Route gewählt, die ich bei den Tourvorschlägen der Lüneburger Heide gefunden habe. Leider wurde mir die Zeit knapp, so daß ich meine Tour abkürzen musste. Das Frühstück in Göttingen war zu gut und deshalb zu ausgedehnt, dann hatte es bei der Anfahrt unterwegs Dauerregen und Stau, so daß ich erst am Nachmittag in Undeloh ankam.
Dann blieben mir nur noch drei Stunden Zeit bis zur Abendverabredung.
Ich bin dann trotzdem gestartet, der Regen hörte auf, und mit der Abkürzung war ich auch am Abend pünktlich.
Ihr findet am Ende dieses Berichtes natürlich die ganze Route mit dem Komoot Link.
Vorab - zum Radeln in der Heide muss man einiges wissen und beachten.
Zunächst - es ist ein Naturschutzgebiet. Das heißt, es gibt keine Mülleimer, keine Toiletten und nicht an jeder Ecke Gastronomie. Nehmt also genug zu essen und Getränke mit.
(Und natürlich den Müll wieder mit zurück).
Man darf die Heideflächen nicht betreten. Es gibt aber ausgeschilderte Pfade,
auf denen man auch durch die Flächen wandern kann. Mit dem Rad bleibt man auf den Hauptwegen, die man sich rücksichtsvoll (also langsam) mit den Fußgängern teilt.
Überhaupt, die Wege. In der Heide wird scheinbar alles, was einen halbwegs festen Boden hat, als Radweg bezeichnet. Mancher Radweg ist nicht wirklich ein Radweg, sondern eher eine besondere Herausforderung für Mensch und Rad ;-))
Ein Gravelbike wäre oft ideal, und ich war froh, daß die VICTORIA inzwischen etwas groberes Profil drauf hat.
Die Wege sind oft sandig, durchsetzt mit großen Steinen oder Wurzeln, Ihr müsst wirklich aufmerksam fahren und mit allem rechnen. Nach Regen kann es auch matschig werden, besonders in den Wäldern. Waldwege führen oft auf sehr rumpeligem Untergund ewig lang schnurgeradeaus durch die Einsamkeit. Ihr könnt die Stille genießen oder etwas singen,
damit die Wölfe sich nicht ranwagen.
Oft haben die Wege eine breitere Fahrspur für Kutschen oder Forstfahrzeuge, und daneben einen schmaleren Pfad für Fußgänger. Sicherer und stabiler zum radeln ist immer der Fußweg.
Absolutes Must Have zum radeln in der Heide ist eine Brille. Radbrille, Sonnenbrille, Lesebrille - egal was. Ihr braucht eine Brille, damit Euch nicht die vielen Mückenschwärme ständig in die Augen klatschen. Ich hatte meine Brille in der Eile leider im Auto vergessen und habe echt gelitten. Wedelnd, mit den Händen oder dem Ärmel vor den Augen fährt es sich nicht ganz so fein.
Macht diesen Fehler nicht ;-)
Tag 1 - Runde um den Wilseder Berg - Rundtour - 47 km
Vom Parkplatz in Undeloh radelt man auf dem Fußgängerpfad Richtung Wilseder Berg.
Es ist nicht so weit, und die Aussicht von dort ist großartig.
Obwohl der Berg gerade mal 169 m hoch ist, liegt einem die lila Landschaft wunderschön zu Füßen, man kann sich gar nicht satt sehen. Rauf konnte ich radeln, auf der anderen Seite runter habe ich aber lieber ein kurzes Stück geschoben.
Auf losem Geröll bergab ist nicht so mein Ding.
Die Route führt dann in einen Wald, schließlich auch ein Stück auf eine Landstrasse, bzw.
auf einen Radweg neben der Strasse.
Nach der Aussicht vom Wilseder Berg kam mein absolutes Highlight dieser Tour am Ende - der Weg entlang der Weseler Heide.
Der schmale Weg aus meist festem Sand folgt dem Profil der Landschaft und mäandert in sanften Kurven auf und ab durch die Heide. Ich weiß nicht, wie oft ich staunend angehalten und fotografiert habe.
Einfach nur hinreissend schön.
Der Weg entlang der Heide endet dann an einer Landstrasse bei einem Wanderparkplatz.
Von dort rollt man noch 3 km mühelos bergab nach Undeloh zurück.
Wer dann noch Zeit hat, kann sich eine kulinarische Pause gönnen, ein schöner Platz ist das Hofcafe "Schnucken-Stop" im Garten des Alten Schmiedehof in der Wilseder Strasse.
Für mich ging es zum Übernachten weiter nach Hermannsburg. Dort liegt mitten im Ort
Das hübsche Fachwerkhaus von Familie Loll hat kleine, gemütliche Zimmer zum übernachten und ein Restaurant mit Biergarten.
Parken kann man am Haus, für Räder gibt es Platz in der Scheune. (Ohne Steckdosen)
Es ist dort aber noch so "friedlich", daß ich meine VICTORIA über Nacht einfach auf dem Fahrradträger auf dem Auto gelassen habe.

Tag 2 - Große Heidetour - Rundstrecke 44 km
Nach dem ausgiebigen Frühstück im Gasthaus konnte ich mein Auto dort stehenlassen und direkt starten. Die große Heidetour führt zu mehreren schönen Heideflächen.
Die Wege dazwischen radelt man durch den Wald,
auf Wirtschaftswegen oder auch mal einige Kilometer auf Radwegen neben der Landstrasse.
Erste Station ist die Misselhorner Heide und das Tiefental , ca. 4 km außerhalb von Hermannsburg.
Von dort geht es weiter, durch den Wald Richtung Lutterloh.
Man radelt auch eine Weile auf dem Radweg neben der Landstrasse, bis man wieder auf einen Waldweg abbiegt, der sehr idyllisch und gut zu befahren ist. Der Weg führt weiter zum Wacholderwald und zur nächsten Heidefläch bei Unterlüß.
Weiter gehts vorbei am Heidesee zur Schmarbecker Heide. Kurz hinter dem Campingpark Heidesee kam ich um eine Ecke und stand in einer riesigen Schafherde.
Man darf ja auch mal Glück haben, die kamen wie bestellt. Großes Mäh und Meh von ganz vielen Heidschnucken, dazwischen ein paar Ziegen, die wie die Schnucken ebenfalls ihren Beitrag zur Pflege der Heide leisten. Was für eine schöne Begegnung.
Die Schnucken sind nicht ängstlich, aber anfassen lassen sie sich nicht. Von dort geht die Route weiter zur Schmarbecker Heide und dem Fassbarg.
Danach führt der Weg am Zaun des Fliegerhorst Fassberg entlang zum Luftbrückenmuseum in Fassberg. Der Ort an sich hat leider nichts schönes, da möchte man nicht tot über dem Zaun hängen, wie man so sagt.
Weiter geht es durch Wiesen und Felder. Aufgrund einer Empfehlung der ortsansässigen Lieblingsfreundin habe ich Euch die ursprüngliche Route weiter über Müden gestrickt und kann Euch dort noch zwei schöne kulinarische Spots verraten:
Das Bauerncafe Ole Müllern Schün und Hoffmanns Backhus.
Wer dann noch Energie hat, kann von Müden aus das kurze Stück weiter radeln zum Wietzer Berg und dem bekannten Löns Stein. Vom Wietzer Berg aus habt ihr einen schönen Panorama Blick.
So weit, so gut. Die Tour endet wieder in Hermannsburg.
Hier sind die Komoot Links zu den beiden Touren:
Undeloh - Wilseder Berg:
Große Heidetour:
Ich war dann noch einen Tag inCelle. Hoteltip dort ist das neue Hampton by Hilton direkt am Französischen Garten nahe der Aller.
Zum Essen bin ich in Celle am liebsten bei Ricetime am Markt neben dem Rathaus.
Habt Ihr schon Touren in der Heide gemacht und noch Tips? Dann schreibts mir gerne in die Kommentare oder per Mail.
Alle Fotos wurden mit iphone13 gemacht.
























































Dankeschön für die vielen Inspirationen und schönen Fotos, liebe Ela. Das macht Lust auf mehrtägige Radtouren!
Momentan bin ich mangels Radträger "nur" rund um meinen Wohnort am Niederrhein nahe der niederländischen Grenze unterwegs. Hier gibt es zahllose herrliche Radwege, z.B. durch die Maasduinen, einem wasserreichen Heidegebiet nahe der Grenze. Auch an der Maas lässt es sich herrlich radeln. Kennst du das Gebiet schon?
Weiterhin schöne Radtouren wünscht
Lisa