In der Hoge Veluwe
- Ela

- 8. Aug.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Aug.
46 km Rundtour am und im Nationalpark Hoge Veluwe - Natur pur
Der Nationalpark de Hoge Veluwe gehört zu den größten zusammenhängenden Naturgebieten der Niederlande. Euch erwarten 5400 Hektar ruhige Wälder, riesige Heideflächen, Moore, Seen und Sandverwehungen.
Dazu wunderbare Radwege, die sich durch die beeindruckende Landschaft schlängeln.
40 km Radweg gibt es durch den Naturpark, und natürlich reichlich Strecken drumherum.
Mitten im Park gibt es außerdem ein kulturelles Highlight, das sehenswerte
Kröller-Müller Museum . Dort findet sich unter anderem die größte private Van Gogh Sammlung der Welt, ein interessanter Skulpturengarten und einige Architekten Pavillons.
Helene Müller stammte gebürtig aus Essen und begann früh mit dem Ankauf von Kunstwerken, die zu ihrer Zeit noch nicht so bekannt oder beliebt waren.
Heute sind diese Werke weltberühmt und überaus wertvolll. Vor allem van Gogh war ein Schwerpunkt ihrer umfangreichen Sammlung.
Manet, Monet, Cezanne und Gaugauin, Renoir und andere bedeutende Namen finden sich
im Museum ebenso wie viele weitere bekannte Künstler.
Tiere gibt es natürlich im Naturpark auch, aber gesehen habe ich keine.
Es gibt spezielle Aussichtspunkte zur Wildbeobachtung, die ich aber nicht in meine Route reingeplant habe. Ihr könnt das natürlich für Euch ändern.
Wildschweine, Rotwild und Mufflons gehören zu den scheuen Arten, insofern waren zufällige Begegnungen eher unwahrscheinlich - und wer möchte schon wirklich ein Wildschwein treffen, wenn er nicht völlig lebensmüde ist ;-)
Apropos lebensmüde - seit 2021 leben auch wieder Wölfe im Park. Im vergangenen Jahr gab es Berichte von Sichtungen und Bedrohungen durch einzelne Tiere, was zu Diskussionen über die Sicherheit im Park geführt hat.
Besucher werden inzwischen ausführlich aufgeklärt, wie man sich im Fall einer Begegnung mit den Raubtieren verhalten soll, und für echte Notfälle gibt es auch eine Alarmnummer zum anrufen. Ob man dazu im Zweifelsfall noch die Zeit hat?
Aber fürchtet Euch nicht. Dass man tagsüber wirklich auf einen Wolf trifft,
ist nicht wahrscheinlich.
Es gibt drei offizielle Eingänge in den Park: In Otterloo, Hoenderloo und Schaarsbergen.
An jedem dieser Eingänge gibt es große Parkplätze.
Man zahlt € 18,50 Eintritt für den Park und das Museum, inklusive PKW Parkplatz.
Falls ihr übrigens mal ohne eigenes Rad in der Gegend seid, ist auch das überhaupt kein Problem, denn im Park stehen 1800 weiße Fahrräder für Besucher bereit. Man kann die "Witte Fietsen" kostenlos ausleihen und den Park erkunden. Dieses Angebot wird von vielen Familien und Gruppen gerne angenommen.
Auch eine Rundfahrt mit dem PKW ist möglich, die Route bekommt man ebenfalls
an den Eingängen am Ticketschalter.
Ich hatte mein Fahrrad natürlich dabei, und habe den Eingang in Hoenderloo angesteuert. Das Auto war fix geparkt, das Rad abgeladen und startklar. Der Einfachheit halber habe ich auch gleich ein Ticket an der Kasse gelöst, mit dem ich dann später während meiner Tour in den Park radeln konnte.
Am Eingang Hoenderloo gibt es auch Gastronomie, falls ihr vor dem Start der Runde noch eine kleine Stärkung braucht. Auch unterwegs findet ihr Restaurants und Geschäfte im Ort Otterloo.
Meine Route hatte ich mir schon zu Hause mit Komoot zusammengestellt, damit ich nichts verpasse, was auf meiner "Must see" Liste stand.
Die ganze Strecke verläuft fast vollständig abseits vom Verkehr auf befestigten Radwegen durch Wald und Heide. Ab und zu durchquert man ein kleines Dorf oder ein kleines Städtchen, ohne viel Verkehr, deshalb ist die Route auch gut für Kinder geeignet. Es gibt natürlich keine Steigungen, nur manchmal entspanntes auf und ab über kleine Hügelchen.
Nach dem ersten Teil im Wald kommt man in eine große Heidefläche mit einigen Sandverwehungen und interessanten Baumleichen. Tote Bäume, die wie Skulpturen aus dem Boden ragen.
Als Architektur Fan habe ich mich vor allem auf Radio Kootwijk gefreut. Die ehemalige Radiostation war dann tatsächlich das Highlight meiner Tour.
Dieses außergewöhnliche Gebäude steht wie eine Kathedrale mitten in der Heide.
Der Baustil ist eine Mischung aus Art Deco der 20er Jahre und kaltem Betonbrutalismus. Gerade dieser Kontrast und der Standort mitten in der Heidelandschaft macht das ganze richtig interessant, und die Geschichte der Anlage ist natürlich auch sehr spannend.
Radio Kootwijk wurde zwischen 1918 und 1923 mit viel Aufwand gebaut und sorgte für den ersten direkten Radiokontakt mit Niederländisch-Indien in mehr als 12.000 km Entfernung.
Leider kann man das innere der ehemaligen Radio Station nur an wenigen Tagen besichtigen. Das hätte mich wirklich interessiert.
Infos zur Geschichte der Sendegebäude und dem zugehörigen Dorf Radio Kootwijk findet ihr gleich am Anfang des Geländes in der ehemaligen Portierloge. Heute leben nur noch
ca. 100 Menschen dort im Dorf.
Das eigentliche Dorf Kootwijk erreicht man wenige Minuten später, und dort sollte man eine Pause machen, denn es ist wirklich schön dort. Im Gasthaus t`Hilletje neben der hübschen kleinen Kirche gab es für mich einen guten Cappuccino und een lekkere Taart (Kuchen).
In Harscamp kommt ihr an einem Garten vorbei, in dem ein großes Schild zum Lesen oder Picknicken einlädt. Ihr dürft euch also dort gerne niederlassen und Pause machen.
Auf meiner Weiterfahrt gab es dann eine unerwartete Überraschung. Nein, keine Angst,
das wird nicht die Geschichte von Roträdchen und dem bösen Wolf.
An einer Fahrradkreuzung mitten im Wald saß eine alte, grauhaarige Dame strickend auf einem Stuhl. Um sie herum im Baum hingen viele bunte Affen. Ihr wisst, ich bin neugierig, da konnte ich nicht einfach vorbeifahren, strickende alte Damen trifft man ja eher selten im Wald. Dies ist ihre Story: Die Affen werden zugunsten einer niederländischen Mukoviszidose Stiftung verkauft. Die Damen stricken für die Affen noch Mützen und kleine Schals. Damit sehen die Affen nicht nur noch hübscher aus, sie kosten dann auch ein paar Euro mehr.
Muss ich nicht extra sagen, daß ich nun auch einen Affen habe, oder? Der wird übrigens über meinen Instagram Account jetzt im August verlost. Wenn ihr also meinen original Affen aus dem Hoge Veluwe Wald haben möchtet, hüpft jetzt mal rüber zu Instagram und schaut, wie ihr in meinen Lostopf gelangt. Er heißt übrigens Muco, der Affe. Falls das wichtig für Euch ist....
Mit einem Affen im Gepäck kam ich dann ins Städtchen Otterloo. Dort ist einer der Eingänge zum Nationalpark, der nächstgelegene zum Kröller-Müller Museum.
Da ich schon ein Ticket hatte, konnte ich einfach reinfahren.
Für einen Besuch im Kröller-Müller Museums hatte ich leider keine Zeit mehr, so dass ich nur das Außengelände besichtigt habe.
Im Park sind sehr viele Familien und Gruppen mit den weißen Fahrrädern unterwegs, aber man ist sich nicht im Weg. Eigentlich war ich die meiste Zeit fast alleine und hatte nur wenige Begegnungen.
Besonders die große Ebene mit kniehohem, hellem Gras fand ich sehr beeindruckend.
Es sah aus, als ob man durch ein weißes Meer radeln würde, denn das Gras bewegt sich mal sanft, mal heftig im Wind. Es wogt um einen herum wie Wellen im Meer. Dazwischen stehen immer wieder tote Bäume, die wie Skulpturen aussehen. Ich war dort ganz alleine, es begann zu nieseln, der Wind war heftig - es war toll. Im Insta Feed ist ein Reel davon.
Die Tour endet nach gut 47 km wieder am Ausgangspunkt, dem Eingang in Hoenderloo.
Ein kleines Nachspiel gab es auch noch - Nachdem ich dort auf dem Parkplatz mein Fahrrad wieder verladen und alles gut abgeschlossen hatte, haben sich scheinbar die Schlüssel vom Fahrradträger und den Klemmarmen unbemerkt vom Schlüsselring verabschiedet.
Ich bin dann 60 km weiter zu meiner Unterkunft nach Hilversum gefahren. Über Nacht stand das Fahrrad auf dem Auto. Erst als ich am nächsten Tag nach weiteren 20 km Fahrt mein Rad an einem Bahnhof für die nächste Tour abladen wollte, fiel mir auf, dass meine Schlüssel nicht mehr da waren.
Ich konnte mein Rad nicht mehr abladen. Beide Klemmarme waren abgeschlossen.
Wie dieses Drama dann weiterging, schreibe ich euch in einem nächsten Beitrag :-)
Hier ist noch der Link zur Komoot Route









































































Ein großes Lob für diesen Artikel! Er behandelt ein provokantes und oft sensationalisiertes Thema mit der nötigen wissenschaftlichen Distanz. Das hat mich dazu inspiriert, eine Ressource zu teilen, die zur Aufklärung beitragen kann. Um zu verstehen, welche Verhaltensweisen und Persönlichkeitszüge in der Forschung mit Psychopathie assoziiert werden, kann ein anonymer Selbsttest auf psychopathische Züge dienen. Er ist ein Werkzeug zur Information, nicht zur Stigmatisierung.