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Fahrrad auf Reisen - Transport mit der Bahn

  • Autorenbild: Ela
    Ela
  • 24. Jan. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Okt. 2024

Es könnte so einfach sein - aber nicht mit der Deutschen Bahn


Die Deutsche Bahn... das ist inzwischen ein gefühlt stetig zunehmendes Trauerspiel.

Auch ohne Fahrrad.

Die Routenplanung wird immer mühsamer, weil immer mehr Verbindungen ausfallen,

reduziert werden oder es immer noch keine funktionierenden Aufzüge zum Bahnsteig gibt. Die Bahn wird nicht besser, sondern leider zunehmend schlechter und unzuverlässiger.


Egal, wo ich mit Auto & Rad oder nur mit dem Rad hinfahre - zurück muss ich oft mit der Bahn. Man kann dem unfreiwilligen Abenteuer also kaum entgehen.

Also versuche ich bereits im Vorfeld, jedes mögliche Problem zu erkennen und zu vermeiden, soweit es geht.


Ich bin noch nie mit dem Rad in einen ICE gestiegen und habe es auch nicht vor.


Mein Rad wiegt schon ohne Gepäck fast 30 kg. Das möchte ich nicht über drei Stufen in einen ICE oder eine Fahrradhalterung im Zug hochheben müssen.

Ich lese täglich in den Fahrradgruppen bei FB mit, was so alles über die Bahnfahrten berichtet wird, und möchte mir das als Solo Radlerin wirklich nicht antun. Wobei die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen wirklich großartig ist.


Ich nutze die Regionalbahnen. Da klappt auch nicht alles, und man braucht natürlich mehr Zeit, aber der Einstieg ist meist ebenerdig, es gibt in der Regel Stellplätze, und noch einen Sitzplatz für mich. Meist kann sogar das Gepäck am Rad dran bleiben.

Man sollte bloß die Zeiten der Berufspendler und Schüler meiden.


Wenn die Reise mit dem Regionalverkehr arg lang wird, plane ich notfalls lieber nochmal eine Übernachtung ein, damit ich ohne Herzinfarkt ans Ziel komme.


Also - Bahnfahrten plane ich wirklich gründlich. Wenn man ein schweres Rad hat und alleine unterwegs ist, kann man keine Treppen brauchen. Leider sind Bahnhöfe immer noch reichlich mit Treppen bestückt und eventuell vorhandene Aufzüge fieserweise sehr oft kaputt. Oder klein. Und dreckig. Oder alles zusammen.


In der App DB Navigator oder Bahnhof.de kann man sich die Ausstattung der Bahnhöfe vorher näher ansehen.

Wenn man eine Verbindung aufruft bzw. auswählt, kann man auf den Namen des Bahnhofs tippen (kleiner roter Pfeil neben dem Bahnhofsnamen).

Wenn man dort die Infos zum Bahnhof durchscrollt, kommt auch ein Kasten mit "Ausstattung zur Barrierefreiheit" und/oder "Aufzüge am Bahnhof".

Prüft unbedingt, ob es zum/vom Bahnsteig, den ihr nutzen müsst, Aufzüge gibt

und ob diese funktionieren.

Und betet, daß sie am Tag Eurer Reise dann immer noch funktionieren :-)


So sieht das aus, ich habe Euch mal einen Screenshot gemacht.

ree





















Es gibt auch Bahnhöfe, die sehr "Fahrradtauglich" sind, z.b. der in Kassel-Wilhelmshöhe.

Dort hat man die Treppen weggelassen und stattdessen flache Rampen gebaut.

So kommt man super zu jedem Bahnsteig.

Vielleicht bastelt die Bahn irgendwann mal eine App extra für Radfahrer, in der die Bahnhöfe nach Fahrradtauglichkeit gelistet sind. Darüber würden sich dann ganz sicher auch Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen freuen.


Wenn ihr gecheckt habt, ob es zum gewünschten Bahnsteig einen Aufzug bzw. stufenlosen Zugang gibt, könnt ihr Euch den Bahnhof und das ganze Drumherum im nächsten Step auch noch mit dem Fernglas bei Google Streetview ansehen.

Ich liebe diese Funktion, nicht nur für Radtouren, und schaue mir tatsächlich viele Örtlichkeiten schon vorher an.

Wie ist die Umgebung, Radwege, Parken, Restaurants usw.


Bei uns in Hessen kostet die Fahrradmitnahme nichts extra. Das ist aber in jedem Bundesland und bei jedem Verkehrsverbund anders. Das damit verbundene Tarifchaos durchschaut keiner, und auch die Bahnmitarbeiter sind oft überfragt, wenn z.b.

die Bahnfahrt mit Rad durch verschiedene Bundesländer/Verkehrsverbunde führt.


Da hilft nur Pragmatismus. Wenn die Lage unklar ist, fahre ich einfach los und frage dann

bei der Kontrolle, ob und was ich ggf. noch nachlösen soll. Ich kaufe die Bahntickets immer über die App, das erspart den Stress mit verwirrenden oder defekten Automaten. In der App gibts aber keine Fahrradtickets zu kaufen. Also einsteigen, losfahren und abwarten.


Ich hatte bisher noch nie Probleme, die Bahnmitarbeiter sind immer kulant oder wissen Rat. Wenn ich selbst ein gültiges Ticket hatte, hat noch nie jemand Stress gemacht, weil mein Rad "schwarz" gefahren ist.


Wenn es mit dem Regionalverkehr wirklich zu lange dauern würde oder zu viele Umstiege gibt, kann man das Rad ggf. im letzten Hotel oder einem anderen sicheren Ort parken, ohne Rad mit der Bahn zurück zum Auto fahren und dann das Rad abholen.

Oder umgekehrt. Doppelte Fahrerei, aber für den Notfall ist es eine Lösung.

Als Radler muss man manchmal kreativ denken.


Als ich den Donau Radweg fahren wollte, hatte ich die Möglichkeit, mein Auto vor dem Start nach Linz zu bringen, und dort stehen zu lassen. (Tipp zum kostenlosen Parkplatz findet ihr im Blogbeitrag zum Donau Radweg)


Nach dem Ende der Tour brauchte ich dann mit der Westbahn nur zurück nach Linz.

Kurze Strecke, kein umsteigen mit dem Rad. (Update Mai 2024 - aktuell finden Bauarbeiten an der Strecke statt. Informiert Euch unbedingt bei der ÖBB, ob man fahren kann)


Ist alles eine Sache der Organisation :-) Ich lege mir Start und Ende meiner Route auch mal passend zur nächstgelegenen Bahnstrecke. Oder fahre ab einem anderen Bahnhof, wenn keine Aufzüge dort sind, wo ich sie brauche.


Wenn all das gecheckt und geplant ist, liegt das Schicksal dann en in Händen der Bahn.

Der Himmel allein weiß, was denen dann so einfällt :-)


Habt ihr Fragen zum Thema? Dann schreibt mir eine Mail.







4 Kommentare


Gast
01. Feb. 2023

Ich muss dir Recht geben..ICE fahren mit E Bike ist nicht einfach.Bin schon zweimal so gefahren, allerdings hatte ich immer Glück und nette Bikefahrer haben geholfen das schwere Bike aufzuhängen.

LG.Carmen aus Hamburg

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Ela
Ela
19. Apr. 2023
Antwort an

Ja, das stimmt, die anderen Reisenden sind oft sehr hilfsbereit. Weiterhin Gute Fahrt liebe Carmen

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Gast
01. Feb. 2023

Danke für die Tipps bzgl Bahnhofausstattung, bisher hatte ich vertraut auf gute Ausstattung bis wir nach Dortmund kamen😁und auf einer provisorischen Außentreppe stand.

Aber man half uns ( meine kleine war 14). Aber man verbraucht erstmal Adrenalin.

Ansonsten ist es schön von Dir zu lesen. Mein aktuelles Rad ist ein Pegasus Strong, leider nicht in rot, geleast vom AG und mit höherer Zuladung.

Herzliche Grüße

Michaela Goebels aka Redbikedriver

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Ela
Ela
19. Apr. 2023
Antwort an

Das freut mich liebe Michaela. Die Barrierefreiheit an Bahnhöfen ist wirklich immer noch ein großes Problem, und betrifft ja auch Menschen mit Handicap und Kinderwagen. Da fragt man sich oft, warum der Ausbau so schleppend vorangeht. Wünsche Dir weiterhin immer Gute Fahrt

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