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BODENSEE - in 2 Tagen um das Schwäbische Meer

  • Autorenbild: Ela
    Ela
  • 12. Mai 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Juni 2024

Für Eilige - Rundtour - ca. 150 km


Meine erste Bodensee Tour habe ich im Mai 2022 unternommen. Fürs erste wollte ich den Untersee auslassen und mir nur den Hauptteil des Sees ansehen. Dafür hatte ich zwei Tage eingeplant. Das Wetter war nicht so toll, aber wenigstens bis zum Abend des ersten Tages trocken.


Vor der Tour konnte ich mir den See aber erst mal von oben aus dem Zeppelin anschauen. Der See sieht auch von oben riesig aus, und für einen Moment habe ich mir dann doch Sorgen gemacht, ob ich die geplante Runde wirklich in zwei Tagen schaffen kann.

Aber versuchen muss man es ja ;-) Versuch macht kluch, wie Oma immer sagte...


Gestartet bin ich in Nonnenhorn am Hotel & Gasthof Adler. Man kann dort übernachten, und die Küche ist super, besonders schön sitzt man auf der Terrasse draußen.


Ich bin im Uhrzeigersinn gefahren, also von Nonnenhorn Richtung Schweiz.

Zwischen Friedrichshafen und der Schussachmündung bei Langenargen könnt Ihr auf dem wunderschönen Wanderweg durchs Naturschutzgebiet Eriskircher Ried radeln, mit der gebotenen Rücksicht auf Natur und Fußgänger. Es ist das größte Naturschutzgebiet am nördlichen Bodensee Ufer. Die Blütenpracht ist im Mai/Juni ganz besonders üppig.


Erster Halt war für mich dann in Lindau. Den Hafen und die malerische kleine Altstadt kann man prima zu Fuß erkunden. Ich habe mein Rad direkt am Hafen an ein Gatter gekettet, unter dem Mang Turm einen Wein getrunken und dem großen Gewusel dort zugeschaut.


Wenn das Wetter nicht mitspielt, schaut doch mal, ob Ihr noch ein Plätzchen im Cafe Collodium findet. Es ist sehr klein, aber gerade deshalb urgemütlich. Vielleicht ergattert Ihr einen der roten Kinosessel und teilt Euch einen Tisch mit anderen Gästen. Der Kaffee ist klasse, und die Kleinigkeiten aus der Küche sind immer eine Sünde wert.


Dann ging es weiter. Landschaftlich spannend, aber von Bregenz hatte ich mehr erwartet. Die berühmte Seebühne muss man fotografieren, auch das Milchhäuschen, und einen Blick in die Altstadt werfen, aber eine schöne Gastronomie am See habe ich vergeblich gesucht. Diesbezüglich fand ich die ganze Schweizer Seeseite etwas schwierig. Meine Vorstellung von sonnigen Pausen mit einem Latte Macchiato am See blieb leider nur eine gute Idee. Vielleicht entdeckt Ihr bei Eurer Tour mehr als ich.




Es gibt sehr schöne Streckenabschnitte, aber der Weg verlässt zum Beispiel im Gaissauer Ried den See auch weit ins Land hinein. Das kann sich etwas ziehen.

Ein schöner Pausen- und Picknickspot war für mich schließlich erst die kleine Seebrücke und Schiffsanlegestelle in Uttwil. Dort stehen Bänke und Ihr habt auch auf der Landseite schöne Gebäude als tollen Foto Hintergrund.

Es geht dann über weite Streckenabschnitte etwas weiter weg vom See an der Bahnlinie entlang, über die man etliche Male hin und her kreuzt.


Auf der Schweizer Seite fand ich die Häuser am See am spannendsten. Von sündhaft edel und teuer bis klein und schnuckelig ist wirklich alles dabei, der Blick über Hecken und Zäune lohnt sich oft.


Konstanz ist natürlich ein Highlight. Der Radweg führt Euch direkt zum quirligen Hafen.

Meine Übernachtung hatte ich im Hotel HARBR. gebucht. Das recht neue Hotel ist nicht so groß, was ich immer ganz gerne mag, und sehr heimelig und cosy eingerichtet. Das Rad parkt in der hauseigenen Tiefgarage warm und trocken. Im Zimmer gibts einen schönen Sitzplatz quasi auf der Fensterbank, und in der Umgebung einiges an Gastronomie.

Auch der Preis ist angemessen, und das junge Team sehr nett.

HARBR Hotel

Am nächsten Morgen fehlten Petrus leider einige Snickers, es hat geschüttet und sah nicht nach einem Fahrradtag aus.

Ich habe mich zum Hafen durchgekämpft und dort erstmal in einem Cafe Stellung bezogen. Wenn man nicht so arg in Eile ist, entspannt das die Situation doch sehr.


Nach einer Stunde hörte der Regen dann doch auf. Ich bin mit der nächsten Fähre auf die andere Seeseite nach Überlingen gefahren.

Die Fahrradmitnahme auf den Fähren ist kein Problem, Ihr müsst dafür nur ein Ticket mitkaufen. Während der Überfahrt kam dann zum Glück auch die Sonne wieder raus, so daß die Überlinger Anlegestelle mit ihren Palmen und dem blauen Himmel wunderbar nach Urlaub aussahen.

Es lohnt sich, in Unteruhldingen die Pfahlbauten zu besichtigen. Am Eingang gibt es Fahrradständer, an denen Ihr auch die Bikes laden könnt. Das ist übrigens in vielen Orten

am See inzwischen sehr gut organisiert, Ihr findet sehr viele Lademöglichkeiten entlang der Strecke.

Meersburg hat eine schöne kleine Promenade, eine sehenswerte Altstadt und Burg, und Ihr könnt dort auch die Therme besuchen. In der Nähe gibt es einen schönen Seezugang, um sich ins glitzernde Seewasser zu stürzen. Auch die folgenden Orte entlang der Strecke sind sehr schnuckelig.

Etwas trist fand ich das letzte Stück nach Friedrichshafen.

Der Radweg verläuft hinter Hagnau oft parallel zur Strasse. Aber dann seid Ihr in Friedrichshafen mitten im Gewühl am Hafen.

Der Aussichtsturm ist weithin sichtbar. An der Promenade, dem Touristen Hotspot, ist immer viel Betrieb. Die Lokale dort sind dementsprechend voll.

Tip: Geht lieber in einem der kleinere Orte am Weg essen, zum Beispiel in Kressbronn oder Nonnenhorn, das ist meist günstiger und entspannter.


Der Bahnhof von Friedrichshafen ist übrigens nicht gut für Radler. Ich habe einen Aufzug gesehen, der war aber abgesperrt. Mit dem schweren E-Bike und Gepäck kommt man dort ohne Hilfe nicht klar.

Falls Ihr mit der Bahn nach Friedrichshafen wollt, steigt lieber an einer kleineren Station vorher oder dahinter aus.


In Langenargen am Radweg passiert Ihr die historische Hängebrücke. Sie ist das Foto Highlight in Langenargen und ist wirklich beindruckend. Manchmal steht dort jemand und bietet Führungen an.

Hängebrücke Langenargen

Auch Schloss Montfort und den Malerwinkel dürft Ihr nicht verpassen, auch wenn man dafür mal ein paar Meter vom Weg abweichen muss.

In Kressbronn solltet Ihr Euch das Gelände der Bodan Werft anschauen. In den alten Werftanlagen hat man hochwertige Wohnungen gebaut, aber das ganze Gelände ist öffentlich zugänglich. Kleine Brücken führen übers Wasser, Ihr könnt in die alte Werkhalle schauen, die noch immer nach Arbeit und Öl riecht, außerdem gibt es Toiletten, eine Lademöglichkeit und auch eine kleine Gastronomie.


FAZIT: Ihr könntet in Überlingen starten, und die erste Etappe bis Lindau fahren. Das kann man gut an einem Tag schaffen. Die zweite Etappe dann von Lindau über Bregenz nach Konstanz. Von dort kann man ganz einfach mit den Kursschiffen zurück nach Überlingen.

Ich würde im Uhrzeigersinn fahren, Wochenenden meiden und in der Saison die Übernachtungen frühzeitig vorausbuchen. Der ganze Weg ist top ausgeschildert,

so daß man kein Navi braucht.


Hoteltips am See:

HARBR Konstanz

Gasthof Adler, Nonnenhorn

Hotel Traube am See, Friedrichshafen


Alle Fotos habe ich mit iPhone aufgenommen. Weitere Nutzung nur nach Absprache

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